Koutek ist ein Allrounder. Wohl dominieren die leuchtkräftigen Gemälde in Acryl, in Öl die Wände, aber er zeigt auch Aquarelle, Bleistift- und Federzeichnungen und skurrile, verspielte Objekte aus den verschiedensten Materialien, im Raum verteilt. Dieser souveräne Umgang mit den Möglichkeiten der Kunst betrifft freilich nur die technische Versiertheit, sagt noch nichts über das Besondere in seinem Schaffen. Was ihn vor allem auszeichnet, ist eine Vielseitigkeit, die sich nicht in ein Prokrustesbett spannen läßt. Koutek ist kein Ideologe. Polare Positionen seiner Kunst ( er spricht von “Abstraktem Surrealismus” und “Romantischem Naturalismus”) sind für ihn gleichrangig.
Da sind Landschafts- und Städtebilder, dem Sichtbaren treu und doch sosehr von seiner eigenen Art geprägt, dass sie zu verwandelten Wirklichkeiten werden. Da sind die zart hingehauchten Aquarelle, auf die er mit der Feder schwarze Schnörkel und Andeutungen von Figuren setzt. Dort aber, wo er gegenständliche Bezüge hinter sich läßt, setzt sich die andere Seite seines Schaffens fort, das in eine phantastische Welt jenseits der Schallgrenze des Erfahrbaren führt, aber in den neuen Arbeiten nicht so sehr in einen Kontrast verfremdeter Realitäten, wie Träume mit Erinnerung spielen, sondern einfließend in eine namenlose Komposition aus starken Farben und verschlungenen Linien.
Neben vorwiegend neuen Arbeiten zeigt Koutek auch Kopf- und Körperbilder, die in den frühen 80er Jahren entstanden. Die Vielseitigkeit, mit der Koutek virtuoses Können und reiche Phantasie in Kunst verschiedener Art einbringt, ist eine seiner Stärken. Er ist ein Künstler, der durch alle Techniken geht, vom Aquarell zum Öl, von der Druckgraphik zur Mischtechnik. Einer aber, der sich selbst treu bleibt, wenn es um sein Anliegen geht. Routine, so sagt er, sei ihm verhaßt. Er will keine “Machwerke” produzieren, wie manche Kollegen, die auf Techniken eingespielt sind. Nach “Wissen wie” malen.Koutek will Kunstwerke schaffen. Und schafft sie. Vom Kleinformat bis zum Großformat. Auch malte er viele Wandgemälde, das größte davon mißt 5,50 x 11,50 Meter.
Das Schaffen des Linzer Künstlers Manfred Koutek entwickelte sich vorerst vom Phantastisch-Visionären und von surrealen Formen weiter zu umweltkritischen Werken und bewegt sich seit 1979 in der abstrakten, informellen Malerei, seinem von ihm kreierten “Abstrakten Surrealismus”. Parallel zu dieser künstlerischen Reifung entstand Kouteks naturalistisches Werk: Akte, Landschaften, Portraits und Städtebilder : “Romantischer Naturalismus”. Mit seinen abstrakt-surrealen und naturalistischen Bildern ist Manfred L. Koutek einem breitgefächerten Publikum im In- und Ausland bekannt geworden. Und eines haben alle Koutek-Bilder gemeinsam: Sie leuchten in einer unnachahmlichen Art. Koutek’s Tun und Schaffen wurde schon oft zur Sensation, seine Existenz, wie die so vieler großer Künstler, bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Illusion, und die Dimensionen seines Seins sprengen die Grenzen des normalen Lebens.